Jüdisches Leben in Schwerte


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Als junger Jude im Jahr 2021

Wie lebt es sich heute mit einem Bekenntnis zum Judentum?

Was bedeutet ein Bekenntnis zum Judentum im Hier und Jetzt? Wie lebt es sich als junger Jude in der heutigen Zeit? Wie sehen Toleranz, Verständnis und Miteinander der Religionen in der Gesellschaft des Jahres 2021 aus? In unserer Reihe „jüdisches Leben in Schwerte“ beantwortet Ilja Scherb, all diese Fragen im gemeinsamen Austausch mit den Gästen. Die Reihe „jüdisches Leben in Schwerte ist ein gemeinsames Projekt der Bürgerstiftung Schwerter Mitte und der Evangelischen Stadtkirchenarbeit St. Viktor.

Neben der wichtigen Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur an den Nazi-Terror, möchten wir auch auf das aktuelle, aktive jüdische Leben in unserer Mitte aufmerksam machen. Denn gegenseitiges Interesse, Begegnung, Verständnis durch Austausch, Achtung und Toleranz sind wichtige Werte des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft.

Abiturient Ilja Scherb, Mitglied der auch für Schwerte zuständigen jüdischen Gemeinde Dortmund, diskutiert am Donnerstag, 11. November 2021, ab 18 Uhr in den Räumen der Zwischen-Mitte am Cava-Platz in Schwerte, Hüsingstraße 2a,  diese aktuellen Themen und weitere Fragen der Besucher:innen. Leben und Sichten des jungen Mannes sind sicher auch für Schüler und Schülerinnen interessant. Ilja Scherb gestaltet den Abend auch musikalisch gemeinsam mit den Besucher:innen. Der Eintritt ist frei, Spenden sind willkommen.   


Film mit viel Esprit und Witz: Kiss Me Kosher

St. Viktor-Kino Extra zur Reihe “Jüdisches Leben in Schwerte“ mit Alexandra Khariakova als Gast

csm_Kiss-Me-Kosher-Frontpage-750x400_c33293147c Foto: © X-Verleih

Ein aktueller Film steht in unserer Reihe „Jüdisches Leben in Schwerte“ am Donnerstag, 18. November 2020, auf dem Programm: Kiss Me Kosher (Premiere 2020). Im Urlaub in Israel begegnet Maria, eine deutsche Biologin, der Barbesitzerin Shira und verliebt sich Hals über Kopf in sie. Schon kurze Zeit nach Ende des Urlaubs steht Maria mit ihrem Hab und Gut vor Shiras Tür und zieht bei ihr ein. Dass sich Shira ausgerechnet mit der Deutschen Maria einlässt, führt zu Konflikten zwischen ihr und ihrer jüdischen Großmutter Berta. Durch ein Missgeschick denkt Shira, Maria möchte ihr einen Heiratsantrag machen. So erscheinen bald auch Marias Eltern in Israel, und zwei unterschiedliche Familienwelten prallen in Jerusalem aufeinander.

Die turbulente Komödie wartet mit viel Esprit und Witz auf, umschifft unzählige Fettnäpfchen gekonnt und überaus humorvoll. Familie und Politik, Deutschland und Israel, jüdisches und nichtjüdisches Leben werden als Themen aufgegriffen. „Kiss me kosher“ ist ein gelungenes Erstlingswerk der jungen Regisseurin Shirel Peleg.

Wir freuen uns sehr, dass die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde „haKochaw“ für den Kreis Unna e.V., Alexandra Khariakova, nach dem Film mit uns ins Gespräch kommen wird. Beginn ist um 19 Uhr im Ev. Gemeindezentrum am Markt in Schwerte.

Eine Zusammenarbeit der Bürgerstiftung Schwerter Mitte und der Stadtkirchenarbeit. 


29.09. / 08.10.2021

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Ein emotionaler Rundgang zu den Stolpersteinen

Christine Nickles und Claudia Becker-Haggeney geben berührende Einblicke                                                              in Schicksale Schwerter Juden und Jüdinnen unter dem Terrorregime der Nazis

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Von Stolperstein zu Stolperstein

Rundgang an Orte der Erinnerung unter fachkundiger Leitung mit kulturellem Begleitprogramm

In der Aktionsreihe „Jüdisches Leben in Schwerte“ lädt die Bürgerstiftung Schwerter Mitte in Kooperation mit der Stadtkirchenarbeit St. Viktor am Mittwoch, 29. September, und am Freitag, 8. Oktober 2021, jeweils um 18 Uhr zu einen Rundgang „Von Stolperstein zu Stolperstein“ ein. Die fachkundige Führung durch die Innenstadt übernehmen die beiden Initiatorinnen der Stolperstein-Aktion Christin Nickles und Claudia Becker-Haggeney.

Themen sind Leben und Verfolgung Schwerter Juden und Jüdinnen während des Nazi-Terrors. Zur Aufrechterhaltung der Erinnerungskultur haben sich die beiden Schwerterinnen dem Projekt des Künstlers Gunter Demnig angeschlossen, um mit Erinnerungssteinen an das grausame Schicksal der vertrieben und häufig getöteten Juden und Jüdinnen in Schwerte zu mahnen. Die in den Boden eingelassenen Pflastersteine aus Messing werden vor den Gebäuden angebracht, in denen die Opfer der Nazi-Verfolgung zuletzt in Schwerte gewohnt hatten. Die Steine zeugen von Geburt, Verschleppung, Tod oder Flucht. Die tragischen Schicksale und Lebensgeschichten dahinter werden von den beiden Leiterinnen des Rundgangs vorgetragen.

Die Stolpersteine sind über Paten und Patinnen finanziert. In der Ruhrstadt war es nie ein Problem, diese Patenschaften zu finden, wie die beiden Initiatorinnen berichten – ob Privatpersonen, Vereine oder Institutionen – zahlreiche Schwerter:innen sind bereitwillig mit finanzieller Unterstützung in das Projekt eingestiegen. Insgesamt 78 Stolpersteine wurden seit 2006 in Schwerte angebracht. Der Rundgang wird sich stellvertretend auf einige Steine in der City beschränken.

Das kulturelle Begleitprogramm wird von Schwerter Akteur*innen gestaltet. So ist z.B. das Trompeten-Duo der Musikschule Schwerte mit Angelika Düser plus Schülerin dabei. Insgesamt sind 1,5 Stunden für den Rundgang angesetzt. Treffpunkt zum Start ist an der Zwischen-Mitte am Cava-Platz, Hüsingstraße 2a. Die Teilnahme ist kostenfrei, Spenden sind willkommen. Die Teilnehmerzahl ist Corona bedingt auf 12 Personen beschränkt. Anmeldungen werden per Mail erbeten unter der Adresse martina.horstendahl@schwerter-mitte.de. Auch eine spontane Teilnahme ist gegebenenfalls möglich.

Martina Horstendahl von der Schwerter Mitte betont: „Wir freuen uns, wenn wir auch möglichst viele Stolperstein-Paten und -Patinnen zu unserem Rundgang begrüßen können, die auch nochmals aus ihrer ganz persönlichen Perspektive von ihrem Engagement berichten können.“

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03.09.2021

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Naschuwa bot einen unterhaltsamen Einblick in die Musik des Judentums: Funke sprang über

Vor ausverkauftem Haus bot die Band Naschuwa in unserer Reihe „Jüdisches Leben in Schwerte“ mit Musik aus dem Judentum nicht nur istrumentale und gesangliche Qualität, sondern mit humorigen Einlagen auch gute Unterhaltung. Der Funke sprang sofort auf die Besucher:innen über. Nach einer Schnell-Einführung in die hebräische Sprache konnte das Publikum in den Refrain eines Lieds miteinstimmen – nach weiterem gemeinsamen Training sorgar im klangvollen Kanon singen…


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Schpilt a Frejlachs – Konzert mit jüdischer Musik

Ein fröhliches, inspirierendes und bewegendes Konzert mit Musik aus dem Judentum wird am Freitag, 3. September 2021, um 20 Uhr im Kirchhof bzw. in der Viktor-Kirche am Markt in Schwerte gegeben. Die Band Naschuwa, die Matthias Helms (Geige, Gesang) und Tom Damm (Gitarre, Darabuka) in den 1980er Jahren gegründet haben, gibt zum 3. Mal ein Konzert in Schwerte. Zusammen mit Thore Benz (Kontrabass) und Rainer Ortner (Akkordeon) präsentieren sie jiddische Lieder, hebräische Lieder, Klezmer-Musik und jede Menge jüdischen Humor. 

Der damalige Bundespräsident Johannes Rau schreibt in einem Brief an Tom Damm über die Arbeit von Naschuwa: „Ihr besonderer Beitrag zum christlich-jüdischen Dialog, Ihre Appelle gegen Antisemitismus, Rechtsradikalismus und Fremdenfeindlichkeit verdienen Anerkennung und Hochachtung.“

Das Konzert wird von der Bürgerstiftung Schwerter Mitte sowie der Stadtkirchenarbeit St. Viktor in der gemeinsamen Veranstaltungs-Reihe „Jüdisches Leben in Schwerte“ veranstaltet.  Im Vorverkauf kosten die Karten 12 €, an der Abendkasse 15 €. Der VVK startet am Montag, 16. August in den Schwerter Buchhandlungen und im Gemeindebüro. 




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Ohne Meldung unbekannt verzogen

Fenster-Ausstellung dokumentiert Leben, Vertreibung und Vernichtung der Juden und Jüdinnen in Schwerte unter der Nazi-Diktatur

„Ohne Meldung unbekannt verzogen“ – ein nur scheinbar nüchterner Aktenvermerk, hinter dem sich tragische Lebensläufe von Leid und Tod verbergen. Im Kontext der Judenverfolgung erfährt dieser Satz eine höchst zynische Deutung.

Darauf spielt der gleichnamige Titel der Ausstellung an, die Leben und Schicksal der Juden und Jüdinnen in Schwerte unter der NS-Diktatur aufzeigt. „Ohne Meldung unbekannt verzogen“ ist ab Samstag, 17. April in den Fenstern der Zwischen Mitte am Cava-Platz zu sehen.

Aktionen zum Thema „jüdisches Leben“ über das ganze Jahr verteilt

Die Präsentation ist Teil einer ganzjährigen Schwerter Veranstaltungs-Reihe „Jüdisches Leben“ in Kooperation der Bürgerstiftung Schwerter Mitte mit der Stadtkirchenarbeit St. Viktor. Damit beteiligen sich die beiden Institutionen gemeinsam an dem landesweiten Aktionen in diesem Jahr zu dem Thema „1700 Jahr jüdisches Leben in Deutschland“.

Der Schwerter Historiker Alfred Hintz dokumentiert in seiner erschütternden Zusammenstellung der Ausstellung „Ohne Meldung unbekannt verzogen“ anhand individueller Schicksale den unfassbaren Weg der Schwerter Stadtgesellschaft aus dem gemeinschaftlichen Alltag heraus hin zu Diskriminierung der Juden, Degradierung zur minderwertigen Rasse, Segregation und Vertreibung sowie Deportation und Massenmord.

csm_IMG_6115_031d2e0546 Alfred Alexander war Berufsmusiker und begleitete 1918 bis 1927 die Filmvorführungen im Lichtspieltheater „Zur Reichskrone“ gegenüber der Post in Schwerte. Nach Gefängnis- und KZ-Aufenthalt kam er in ein Arbeitslager, aus dem ihm Ende März 1945 die Flucht gelang. Er überlebte als einer der wenigen den Holocaust und blieb in Schwerte.

Nazi-Diktatur zerstörte das friedliche Zusammenleben in Schwerte

Bis zur Nazi-Diktatur hatten in der Ruhrstadt Juden und Christen in guter Nachbarschaft gelebt, wie Hinz recherchiert hat. Die Nähe von Kirche und Synagoge, gemeinsames Bewohnen der Häuser und das Schwerter Nachbarschaftslied zeugen u.a. davon.

Auch waren jüdische Bürger schon recht früh in der Kommunalpolitik tätig. Ebenso engagierten sie sich ehrenamtlich. „So führte Dr. Heinz Meyer den SSV O6 als Vorsitzender. Leopold Sternheim war 1909 Mitbegründer der Freiwilligen Feuerwehr Ergste und Johanna Reifenberg bildete gemeinsam mit Agnes Tütel den Vorstand des DRK Schwerte“, wie Alfred Hintz beispielhaft anführt. Das Leben in Schwerte sei gut und in Harmonie verlaufen – bis in den 30er/40er Jahren des vorigen Jahrhunderts die Naziherrschaft alles zerstört habe.

Lebensgeschichten Schwerter Juden und Jüdinnen auf Bild- und Text-Tafeln

Der die Ausstellung begleitende Vortrag, in dem der Schwerter Historiker im Mai weitere Einblicke in das jüdische Leben in Schwerte gewährt hätte, muss aus Corona-Gründen verschoben werden. Die Veranstaltung mit Alfred Hintz wird aber auf jeden Fall nachgeholt, sobald es die Lage wieder zulässt.

Bis dahin spricht die Fenster-Ausstellung mit ihren persönlichen Lebens-Geschichten jüdischer Mitbürger:innen und ganzer Schwerter Familien für sich und bringt auf großen Text- und Foto-Tafeln die Erlebnisse zu Zeiten vor und während des Nazi-Terrors in unserer Heimatstadt beeindruckend nahe. Zu sehen ist die Freiluft-Ausstellung bis zum 15. Mai 2021.

Redaktion: Martina Horstendahl

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Das Projekt wird vom Ministerium für Heimat, Kommunales, Bau und Gleichsstellung des Landes Nordrhein Westfalen im Rahmen des Programms #heimatruhr gefördert.

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Unsere Ausstellung „Ohne Meldung unbekannt verzogen“ nun als Online-Galerie:

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41A0N3d85hL Das Buch von Alfred Hintz kann im örtlichen Buchhandel bestellt werden


Rodef Schalom: Jage dem Frieden nach                                                Jüdisches Leben in Schwerte damals und heute

Aktionsreihe der Schwerter Mitte und der Stadtkirchenarbeit St. Viktor zum bundesweiten Festjahr

Wie ist es jüdischen Schwertern und Schwerterinnen vor und während der Nazi-Diktatur in unserer Stadt ergangen? Wie konnte das zuvor gute Zusammenleben an der Ruhr einen derart fatalen Riss bekommen? Wie sieht der Alltag eines Juden oder einer Jüdin heute aus? Diese Fragen stehen im Fokus einer Aktionsreihe „Rodef Schalom: Jage dem Frieden nach – Jüdisches Leben in Schwerte“, die gemeinsam von der Bürgerstiftung Schwerter Mitte und der Stadtkirchenarbeit St. Viktor in diesem Jahr aufgestellt wird.

Aktionen mit Ausstellung, Film, Musik, Theater, Vorträgen und Interviews

Start ist am 17. April 2021 mit einer Ausstellung in den Fenstern der Zwischen-Mitte am Cava-Platz, Hüsingstraße 2a. Unter dem Titel „Ohne Meldung unbekannt verzogen“ hat der heimische Historiker und Journalist Alfred Hintz eine Zusammenstellung von Verfolgung, Vertreibung und Vernichtung der jüdischen Mitbürger und Mitbürgerinnen in Schwerte vor und während des Zweiten Weltkriegs recherchiert und dokumentiert. Mit Auskunft, Fotos und Tipps waren auch verschiedene Heimatvereine und Institutionen der Ruhrstadt unterstützend beteiligt. Die berührende Ausstellung ist vier Wochen lang per Freiluft-Besuch bis zum 15. Mai zu sehen.

Die weiteren Planungen der Reihe – teils unter Mitwirkung der jüdischen Gemeinden Dortmund und Unna – beinhalten Filmvorführungen, die Aktion „Von Stolperstein zu Stolperstein“ mit kulturellen Beiträgen von Schwerter Gruppen, Vorträge sowie Interviews mit jungen jüdischen Mitbürger:innen, die aus dem jüdischen Leben im Hier und Heute berichten. Am 3. September ist die Klezmer-Band Naschuwa zu Gast in Schwerte.

Austausch und Toleranz anregen für ein friedliches Miteinander

Die Reihe ist angeregt durch das bundesweite Festjahr „1700 Jahre Jüdisches Leben in Deutschland“ entstanden. „Wir möchten mit unseren auf Schwerte bezogenen Aktionen nicht nur die mahnende Erinnerung an den verwerflichen, grausamen Umgang von Verfolgung und Vernichtung der Jüdischen Mitbürger*innen aufrecht erhalten, sondern auch das jüdische Leben als wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft wieder mehr in unsere Mitte holen,“ erklären Martina Horstendahl (Ensemble-Leiterin Schwerter Mitte) und Tom Damm (Stadtkirchenpfarrer St. Viktor) als Organisator:innen der Serie die reichhaltige Palette der Angebote: „Wir möchten breitgefächert informieren, den Austausch anregen und gegenseitige Toleranz und Akzeptanz fördern für ein friedliches Miteinander. Daher auch die Wahl unseres Titels: Rodef Schalom: Jage dem Frieden nach!“